CARBONITRIEREN

Das Carbonitrieren gehört in den Bereich des Einsatzhärtens. Carbonitrieren findet normalerweise bei Temperaturen von 750°C bis 930°C statt und wird in den Fällen eingesetzt, in denen nur eine geringe bis mittlere Einhärtungstiefe (meist zwischen 0,06 bis 0,60mm) benötigt wird. Bei diesem Verfahren werden Kohlenstoff und Ammoniak in die Werkstückrandschicht eindiffundiert. Das hat den Vorteil, dass die Randhärtbarkeit verbessert wird und hierdurch auch Kosteneinsparungen möglich sind. Denn es können von Anfang an günstigere Stähle (z.B. unlegierte Stähle, Automaten- und Tiefziehstähle, etc.) für die Härtung verwendet werden.

Im Allgemeinen kann Carbonitrieren im selben Temperaturbereich wie das Aufkohlen stattfinden. Es ist aber zudem auch möglich, unterhalb des Ac3-Punktes bis herunter auf rund 720 °C zu regulieren. Dadurch kann die Stickstoffanreicherung die Gleichgewichtslinie Ac3 zu niedrigen Temperaturen verschieben.

Das Randschichtgefüge, welches beim Carbonitrieren zu Beginn aus den Phasen Ferrit und Austenit besteht, wird hierdurch komplett austenitisch, wodurch der Kohlenstoff das Lösungsvermögen erhöht.

Nach dem Carbonitrieren wird für gewöhnlich Abgehärtet.